Issyk köl

Issyk köl (Ысык-Көл)

ist einer der grössten Gebirgsseen der Welt und liegt in Kirgisien. Übersetzt heißt er „Der heiße See“.
Kirgisen aus dem Umland und Touristen kommen hierher, um sich vom Alltagsstress zu erholen oder um Berg- bzw. Waldwanderungen zu unternehmen, die es um den See herum reichlich gibt.

Zur Zeiten des Dschinghis Khans nannten die Mongolen den See auch „Temirli köl“, was soviel bedeutet wie „Der Eisensee“, weil die silbernen Schuppen der vielen Fische im See, durch die Sonnenstrahlen reflektiert wurden, was dann wie Eisen aussah.

Es sind viele Gedichte über ihn geschrieben worden, die meisten Kirgisen zitieren den berühmten Dichter Alykul Osmonov, wenn sie über den Yssyk Köl sprechen.

„Issyk-Köl, Kirgisien, See der überlappenden Wellen,
Junge Mädchen an unserer Küste machen viel Heiterkeit
Korallenarmbänder, seit Jahrhunderten verloren
Scheint in deinen Tiefen zu scheinen, und der Glanz wacht auf.“

Balykchy (Балыкчы)

1385724082_c12c85222db1cfbd681c11475d3b7776

Im Westen liegt die Stadt Balykchy (dt. „Fischer“), die wegen des Wetters auch die Stadt des Windes genannt wird. Bevor die Stadt gegründet wurde, gab es dort ein Wüstengebiet, die von den kirgisischen Stämmen für ihren Kurultai (Versammlung) benutzt wurde. Im 19. Jh. haben sich russische Siedler angesiedelt und dem Ort den Namen Rybatschje (Ort der Fischer) gegeben. Im Jahre 1991 hat sie ihren heutigen Namen erhalten.

Tscholponata (Чолпон-Ата)

issikyl

Im Norden ist die Stadt Tscholponata, die gern von den Touristen besucht wird. Im Winter kommen bis zu 10.000 Touristen hierhin und im Frühling und Sommer werden es bis zu 200.000.

Im Volksmunde wird erzählt, dass es früher ein altes Hirtenpaar gab, die die Schafe eines reichen Fürsten hüteten. Das Paar hatte sich schon immer ein Kind gewünscht und ihr Wunsch wurde viele Jahre später erhört. Sie hatten ein Mädchen bekommen, was sie „Tscholpon“ nannten. (Tscholpon wird bei den Turkvölkern als Hirtenstern bezeichnet, heißt aber zu deutsch „Venus“). Als das Mädchen aufwuchs, starb ihre Mutter. Tscholpon war ein sehr schönes Mädchen und ihre Schönheit wurde auch im Hofe des Fürsten gehört. Dieser schickte seine Männer zum alten Mann, um für ihre Hand zu bitten. Der alte Mann hatte sein ganzes Leben lang in Armut gelebt und wollte seine Tochter von diesem Schicksal befreien. Tscholpon aber wollte nicht mit dem Fürst heiraten und versuchte verzweifelt ihren Vater zu überreden. Der Vater hörte nicht auf sie und willigte ein. Tscholpon bat um Erlaubnis, um sich von dem Ort zu verabschieden, wo sie aufgewachsen ist. Sie erzählte ihr Anliegen der Erde, den Steinen, den Bäumen, sie weinte und entschloss sich von der Klippe zu stürzen und sich so das Leben zu nehmen. Sie verwandelte sich jedoch zu Stein…
Ihr Vater fing an sich sorgen zu machen, weil sie nicht mehr zurückkam. Als er sie nach langem Suchen in Steinform fand, weinte er vor Trauer. Nachdem nun seine Frau und seine schöne Tochter gestorben waren, hatte er keinen Sinn mehr gesehen, weiterzuleben. Genauso wie seine Tochter ist er auch gesprungen und ist zu Stein geworden.
Von da an wurde der Ort Tscholponata genannt, „Vater von Tscholpon“.

Es gibt einen Park namens Ruh Ordo (Рух Ордо), wo Statuen von wichtigen Persönlichkeiten aufgestellt sind, unter anderem von Mustafa Kemal Atatürk, Boris Jeltsin oder Haidar Alijew. Man kann dort auch eine Moschee, eine Synagoge und zwei Kirchen und vieles mehr sehen. Diese Einrichtung soll dem Menschen zeigen, dass wir alle gleich sind.

In der Nähe gibt es eine archäologische Stätte mit Petroglyphen, Kurgane und Balbals. petroglify_cjholpon_aty.jpg_798
Vor ungefähr 13.000 Jahren, also zum Ende der Eiszeit, sind große Felsbrocken aus dem geschmolzenen Eis Richtung Tal geschliffen worden. Diese sind in Jahrtausenden der Sonne ausgesetzt worden und durch Eisen und Manganoxidation haben diese ihre schwarze „Beschichtung“ erhalten. Archäologen sagen, dass dieser Ort für Nomadenvölker heilig war, da es hier sehr viele Petroglyphen (Felszeichnungen) zum grössten Teil aus der Zeit der Skythen gibt. Es gibt Jagdszenen oder Tierfiguren. Ausserdem gibt es auch Kurgane (Grabhügel), die jedoch in den letzten Jahrhunderten Grabräubern zum Opfer gefallen sind.

Djeti-Ögüs Bezirk (Жети-өгүз)

„Sieben Ochsen“ liegt im Südwesten des Sees. Das berühmteste Wahrzeichen ist das „Djarylgan Djürök“ (жарылган журок Das geteilte Herz).
Broken+heart+mountain
Eine kirgisische Legende besagt, dass mal ein Khan während der Jagd ein Mädchen gesehen habe, die wunderschön gewesen sei. Er habe sich sofort in sie verliebt. Als er zurück zu seinem Zelt kam, hat er seinen Soldaten den Befehl gegeben, sie zu ihm in sein Harem zu bringen. Das Mädchen habe dies mitbekommen und wollte deshalb mit ihrem Geliebten flüchten, doch sie konnten nicht weit fliehen. Die Soldaten hätten ihren Geliebten getötet und sie selbst zum Khan gebracht. Als das Mädchen es schaffte zu fliehen, konnte sie den Verlust ihrer groß Liebe nicht verkraften und sie sprang von einer Klippe auf einen Felsen herunter. Weil die Liebe sehr stark gewesen sei, habe der Felsen sich in zwei geteilt. Deshalb der Name „das geteilte Herz“.

Djeti-Ögüs ist nicht nur bekannt wegen ihrer schönen Landschaft, sondern auch wegen des Gesundheitstourismus. Dem Wasser dort werden heilende Wirkungen zugesprochen. Man kann dort auch Wunschbäume sehen, wie überall bei den Turkvölkern. Diese werden in Kirgisien als „Araschan“ bezeichnet.

Barskoon (Барскоон)

bars_01_1433183235

liegt im Süden des Sees. Hier haben die Türk („Göktürken“) und die Uiguren regiert. Der berühmte Gelehrte Mahmud al-Khashgari wurde hier geboren, er hatte in der Zeit der Karachaniden gelebt. Hier hat er Wörter verschiedener Turkstämme gesammelt und diese später in seinem Buch „Diwan-i Lugatit Türk“ geschrieben, das er dem Kalifen von Bagdad präsentierte.

Der heilige Ort Mandjyly-Ata (Манжылы-Ата)

Vor langer Zeit gab es einen Mann mit dem Namen Mandjyly, der ein reines Herz hatte. Dadurch wurden seine Gebete erhört und seine Wünsche gingen in Erfüllung. Er soll vielen Menschen geholfen und deren Krankheiten geheilt haben. Eines Tages soll ein Ehepaar gekommen sein, das ein Kind wollte. Mandjyly soll für sie gebetet haben und das Paar habe später ein Kind bekommen. Bis heute wird sein Grab besonders von Ehepaaren mit Kinderwunsch besucht, auch während der kommunistisch atheistischen Zeit der Sowjets konnte dieser Brauch nicht verhindert werden. Interessanterweise kommen auch Menschen verschiedenen Glaubens oder Nationalität hierher und beten in ihrer eigenen Sprache.

In der Nähe seines Grabes gibt es verschiedene Wasserquellen, die alle unterschiedlich schmecken und unterschiedlich heilende Wirkungen haben. Die Kirgisen sagen, dass Mandjyly ihnen dadurch noch heute hilft.

5 Kommentare zu „Issyk köl

Gib deinen ab

  1. So ganz grob haben wir Kirgisien für 2019 ins Auge gefasst. Von daher schaue ich mir jetzt schon mal ein paar Blogbeiträge an um mir Inspirationen zu holen! Vielen Dank!

    Liebe Grüße aus Limburg, Jörg

    1. Ja, Danke auch für den Beitrag. Ich habe auch vor im September nach Kirgisien zu reisen zu den Nomadenspielen. Darüber werde ich definitiv auch berichten.

      Grüße aus Köln zurück.
      Eren.

Schreibe einen Kommentar zu Eren Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Betrieben von WordPress | Theme: Baskerville 2 von Anders Noren.

Nach oben ↑