Der Kehlkopfgesang

Der Kehlkopfgesang, auch bekannt als Obertongesang, ist eine traditionelle Gesangstechnik, die von verschiedenen Kulturen in Sibirien und Zentralasien praktiziert wird. Dabei wird der Klang aus dem Kehlkopf erzeugt und durch Veränderungen der Mundhöhle und Zunge in Obertöne aufgespalten, die dann als mehrstimmige Melodien erklingen.

Es gibt verschiedene Arten des Kehlkopfgesangs, die sich je nach Region und Kultur unterscheiden. In Tuva zum Beispiel wird der Khoomei-Gesang praktiziert, der sich in zwei Hauptformen unterteilt: den Kargyraa, bei dem tiefe Obertöne erzeugt werden, und den Sygyt, bei dem hohe Obertöne erzeugt werden. In der mongolischen Kultur ist der Kehlkopfgesang als Khuumii bekannt, der ebenfalls verschiedene Stile umfasst, wie etwa den Kharkhiraa, den Khamryn Khöömei und den Tseejiin Khöömei.

Kehlkopfgesang hat eine lange Geschichte und ist seit Jahrhunderten Teil der Kulturen in Sibirien und Zentralasien. In Tuva wurde der Khoomei-Gesang erstmals im 19. Jahrhundert dokumentiert, aber es wird angenommen, dass diese Technik bereits im 16. Jahrhundert praktiziert wurde. Ähnliche Techniken wurden auch in anderen Regionen praktiziert, und es gibt Hinweise darauf, dass der Kehlkopfgesang in Zentralasien seit mindestens 2000 Jahren bekannt ist.

Im Laufe der Jahre haben sich einige berühmte Künstler des Kehlkopfgesangs etabliert. In Tuva ist der Künstler Kongar-ol Ondar einer der bekanntesten und hat dazu beigetragen, den Khoomei-Gesang in der westlichen Welt bekannt zu machen. Er hat auch mit anderen Künstlern zusammengearbeitet, wie etwa mit dem amerikanischen Rockstar Paul Pena, der sich für den Kehlkopfgesang interessierte und selbst lernte, diese Technik zu beherrschen.

In der reichen musikalischen Tradition der Mongolei haben sich Künstler wie Ganbold Lundaa und Batzorig Vaanchig einen Namen gemacht, die mit ihren beeindruckenden Kehlkopfgesängen die Herzen ihrer Zuhörer auf der ganzen Welt erobert haben und somit die kulturelle Identität und Einzigartigkeit ihrer Heimat bewahren.

Der Kehlkopfgesang hat eine wichtige Rolle in den Kulturen von Sibirien und Zentralasien gespielt und wird auch heute noch von vielen Menschen praktiziert und geschätzt. Durch seine einzigartige Technik und seine klanglichen Qualitäten ist der Kehlkopfgesang zu einem wichtigen kulturellen Erbe geworden, das es zu bewahren und zu schützen gilt.

Titelbild: Batzorig Vaanchig

 

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